Modulare Zusatzausbildung für Lehrkräfte im Arbeitsfeld „Pädagogik bei Krankheit“
Die beiden Basismodule 1 und 2 sind inhaltlich so gestaltet, dass sie für alle im Bereich Pädagogik bei Krankheit Tätigen, das Verständnis der Auswirkungen von Erkrankungen auf die Kinder und Jugendlichen vertiefen. Es werden Unterrichtsmethoden und Materialien vorgestellt, die hilfreich im konkreten Unterricht in Klinikschulen und/oder im Hausunterricht sind.
Neben den konkreten Unterrichtsmethoden vermitteln wir in diesen beiden Modulen auch Grundlagen der spezifischen Beratung von erkrankten Schülerinnen und Schülern – z.B. Möglichkeiten von Nachteilsausgleichen.
Die Module 3 und 4 sind Vertiefungsmodule, die die Teilnehmer der beiden Basismodule besuchen können.
Wichtig !
Im September 2023 bieten wir ein Kombinationssemiar für Teilnehmer:innen der Module 1 und 2 aus 2019 sowie für Teilnehmer:innen des Moduls 1 aus 2022 an. Dafür werden wir Inhalte und Methoden so zusammenstellen, dass sie für alle Teilnehmer:innen gleichermaßen neu und hoffentlich spannend sein werden. Ebenso können sich erfahrene Kolleg:innen anmelden, die ggf. noch freie Plätze bekommen können.
Modul 1
Modul 2
Modul 3
Modul 4
MODUL 1
Die Inhalte des ersten Moduls sollen allgemeine Grundlagen vermitteln, die in unserem Arbeitsfeld eine stabile Basis für die täglichen Anforderungen darstellen:
Mona Meister:
- Grundlagen und Arbeitsfelder früher und heute
- Reintegration in die Schule nach Klinikaufenthalt und bei (nachfolgender) ambulanter Behandlung
- psychische Erkrankungen
- somatische Erkrankungen
Gundula Peters
- Wie können wir psychisch belastete Kinder und Jugendliche unterstützen eigene Ziele zu entwickeln?
Jan-Peter Lüffe
Theaterspiel in der Klinikschule
"Von wilden Kerlen, Prinzessinnen, Zauberern und Menschen wie du und ich“
- 3,2,1-Bühne frei und Los!
- Achtsamkeit und Warm-Up1
- Raum- Ich- Du – Wir
- Kleine Szenen, Improvisationen, Improregeln
- Improvisationsspiele
- Input: Zur Kraft des Theaterspiels, Für wen, wann, wo, wie?
- Zur Spielleiterhaltung
Holger Neumann
- Pädagogik bei Krankheit - Klärung und Unterstützung
- fachliche Herausforderungen - Möglichkeiten der Unterstützung
- persönliche und rollenbezogene Herausforderungen - Möglichkeiten der Unterstützung
- exemplarische Bearbeitung von Klärungsanliegen aus dem Kreis der TeilnehmerInnen - Kennenlernen von Möglichkeiten der Supervision
Zu Beginn und zwischen den inhaltlichen Inputs und Workshops gibt es Zeitfenster, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Raum geben, ihre Erfahrungen einzubringen und ihre jeweiligen Arbeitsfelder zu reflektieren. Zudem besteht Möglichkeit zu Austausch und bestenfalls Vernetzung, um über die Treffen während der beiden Module hinaus kooperieren zu können.
MODUL 2 / 3
In dem Aufbaumodul 2023 vertiefen wir einerseits Grundlagen, die in Modul 1 vom Mai 2022 vermittelt wurden. Andererseits bieten wir auch für Absolventen der Module 1 und 2 von 2019 einen Neustart an. Wir bieten neue Inhalte an, die auch für alle "Ehemaligen" von Interesse sind.
Wir werden aber auch anhand von Praxisbeispielen die Erfahrungen der Teilnehmer/innen aufgreifen und gemeinsam Strategien entwickeln wie Kinder und Jugendliche mit Erkrankungen unterstützt werden können. Zudem werden wir konkrete Lösungsmöglichkeiten für verschiedene schulische Problemfelder erarbeiten.
Mona Meister:
Das zweite Curriculum - Selbstwirksamkeit – internalisierter Ableismus?
Auswirkungen von Erkrankungen im (Schul-) Alltag
Cordula Lüken:
Lernen mit Krankheit, nach Krankheit und trotz Krankheit. Geht das an allgemeinbildenden Schulen?
In Wolfsburg wurde im vergangenen Jahr das Rahmenkonzept "Schulisches Eingliederungsmanagement" als Instrument für Regelschulen entwickelt und wird derzeit an Pilotschulen erprobt. Frau Lüken wird es in diesem Modul vorstellen, Gelingens Bedingungen herausstellen und auf Stolpersteine hinweisen. Dabei kommt vor allem auch ein Vorschlag aus Niedersachsen zum Tragen, eine stufenweise Wiedereingliederung rechtssicher durchführen zu können.
Jan-Peter Lüffe:
Beziehungsgestaltung und Fachunterricht- ein Spagat?
Handwerkskoffer für adressierenden Unterricht
In diesem Workshop werden verschiedene beziehungsgestaltende Zugangsweisen vorgestellt und erprobt, welche im Rahmen des Fachunterrichts eingesetzt werden können. Gemeinsam mit den Teilnehmern entwickelt der Dozent Peter Lüffe (Seminarausbilder für die Fachrichtung emotionale und soziale Entwicklung am ZfsL Hamm und Lehrer an einer Klinikschule) Möglichkeiten der positiven persönlichen Adressierung der Schüler:innen, welche für die fachliche Arbeit den Forschergeist wecken, Selbstvertrauen anregen, Durchhaltevermögen stärken, zur Weiterarbeit motivieren, Emotionen regulieren. verschiedene Lernsettings werden im Hinblick auf die Beziehungschancen die in ihnen stecken erkundet und für die jeweiligen Bedürfnisse angepasst.
Holger Neumann:
Pädagogik bei Krankheit - Klärung und Unterstützung
- Kennenlernen von Möglichkeiten: Supervision, Kollegiale Beratung, Szenischer Dialog"
- fachliche Herausforderungen - Möglichkeiten der Unterstützung
- persönliche und rollenbezogene Herausforderungen - Möglichkeiten der Unterstützung
exemplarische Bearbeitung von Klärungsanliegen aus dem Kreis der TeilnehmerInnen - Kennenlernen von Möglichkeiten der Supervision
Workshop mit "Helene" - einer Autorin aus dem Buch: "Schulerfolg trotz Erkrankung".
- Sie reflektiert ihre Erfahrungen und gibt interessante Einblicke in ihr (damaliges) Erleben.
MODUL 3
Die Module 3 und 4 sind so aufgebaut, dass viel Zeit für die einzelnen Themen, dem kollegialen Austausch und dem Erproben des vorgestellten (Unterrichts-)Materials eingeplant sind.
Mona Meister:
- Das „zweite“ Curriculum – was vermitteln wir außerhalb des Lehrplans? Vertiefung aus Modul 2
- Sich „Selbst-bewusst-sein“ – wie können wir erkrankten Kindern und Jugendlichen helfen, sich selbst positiv wahrzunehmen und damit ihre Selbstwirksamkeit zu erhöhen z.B. im Unterricht und bei Berufsfindung + Bewerbung
Michaela Klein:
Gewaltfreie Kommunikation mit dem Schwerpunkt Beziehungsaufbau
Der Aufbau einer pädagogischen Beziehung zu einem erkrankten Kind braucht eine sensible Kommunikation und besondere Achtsamkeit. Die Prinzipien und Werkzeuge der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall B. Rosenberg bieten eine wirkungsvolle Grundlage für diesen Aufbau einer wertschätzenden und vertrauensvollen Beziehung, die dann die Grundlage ist für eine förderliche Lernumgebung.
Auf der Basis der vier Schritte der GFK (Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis, Bitte) wird die empathische Kommunikation (mit dem Schüler/ der Schülerin UND mit sich selbst) vorgestellt, erlebbar gemacht und geübt.
Jan-Peter Lüffe:
Theaterspielen in der Klinikschule
im Mai 2022 bot Jan-Peter Lüffe erstmals das Thema Theaterspiel mit erkrankten Kindern und Jugendlichen an. Für Modul 3 bietet er eine weitere Vertiefung in diesem Bereich an.
"Die 6- Bildergeschichte und das BASIC PH- Modell.
Ein theatertherapeutisches Verfahren in seiner Ableitung für uns Kliniklehrer:innen. Wir lernen das künstlerisch-kreative Verfahren der 6-Bilder-Geschichte spielerisch kennen und leiten daraus förderpädagogisch relevante Erkenntnisse und individuelle Möglichkeiten von Fördermaßnahmen für unseren pädagogischen Kontext Klinikschule ab. Der spielerisch-kreative Ansatz ermöglicht uns sehr ressourcenorientiert zu agieren. Eine mögliche Sorge, das Ganze sei "zu therapeutisch" ist unbegründet und kann gern diskutiert werden".
Holger Neumann:
Pädagogik bei Krankheit - Klärung und Unterstützung
- Kennenlernen und beispielhafte Erprobung "Szenisch-dialogischer Arbeit" anhand von Herausforderungen des pädagogischen Alltags mit kranken Kindern und Jugendlichen
- Reflexion über Unterstützungsmöglichkeiten im Arbeitsfeld der Teilnehmner:innen (fachlich, Supervision, Kollegiale Beratung ...)
MODUL 4
Zur Zeit wird der Inhalt überarbeitet - bitte haben Sie etwas Geduld